Wenn ich je geliebt habe, ohne zu zweifeln, wenn ich jemals behaupten sollte, dass mein Herz nur an einer Person hing, dann verbietet mir bitte jegliche Art der Masturbation und zwar für immer.

Vielleicht nennt man es sprunghaft, vielleicht, für die älteren Leser unter euch, bin ich auch noch sehr jung, vielleicht macht es mir auch nur zu viel Spaß, zu spielen.

Neulich war ich im Club, das kann ich euch nicht vorenthalten.

Ich trug einen Body, schwarz mit markanten Ausschnitt und einen schwarzen Faltenrock, sehr kurz mit einer feinen Strumpfhose darunter.

Der Club im Herzen Magdeburgs war sehr leer, ohne gezählt zu haben, würde ich auf zwanzig Menschen tippen, darunter vier Frauen, darunter ich, mit Abstand die Jüngste.

Vielleicht war es ähnlich der Paarungszeit von Pinguinen im Zoo, nicht, dass ich davon jemals Zeuge geworden war:

Während die Weibchen etwas peinlich tanzten und sich gut fühlten, wie sie auch aussahen, gaben die Männlein alles dafür, die Aufmerksamkeit der Tanzenden zu erhaschen.

Man könnte meinen, dass ich, nachdem ich diese von Vieren dieser vernahm, vielleicht etwas verwirrt oder überfordert gewesen sein musste, doch wie bei Pinguinen, liegt das Bezirzen vom Männern einfach in meiner Natur.

Der Erste ging, nachdem der Club schloss.
Und wir zogen weiter in die nächste Bar: am Hasselbachplatz, wo auch sonst.

Vielleicht könnt ihr euch jetzt denken, wie die Nacht enden musste, um fünf Uhr morgens, doch verspreche ich euch:

Die Pinguin Show wurde besser als angepriesen!

Drum komm ich nicht herum, mich bis jetzt zu fragen, wie ich ein solches Angebot ablehnen konnte.

Ich erzählte euch schon von der Angst vor dem Führen eines Kraftfahrzeuges: Pinguine an dessen Steuer scheinen mir noch unheimlicher!

Und dann noch zwei Fahrzeuge gleichzeitig?

„Hast du Bock auf einen
Dreier?“

Der Alkohol schrie ja, meine Lust schrie ja, mein Kopf fragte leise, wie zum Teufel ich zwei Gaspedale gleichzeitig bedienen solle.

Ich stellte mir schon häufiger vor, wie es seien musste, mit gleich zwei Personen ein Bett zu teilen, jedoch vertiefte ich diese Gedanken nie genug, um mich Hals – über – Kopf für ein freudiges „Ja“ zu entscheiden.

Wenn ich je darüber nachdachte, wäre wohl die Idee mit einem Mann und einer weiteren Frau meine wahrscheinlichste Auswahl gewesen.

Der Sex mit zwei Männern: endet entweder im bloßen Heckmeck, darin den anderen Anwesenden bloß nicht anzufassen oder anzuschauen und damit der kompletten Konzentration auf die anwesende Vagina, oder es wird gut.

Doch wie genau würde ich mir einen guten Dreier mit zwei Schwänzen definieren?

Oralverkehr, gemischt mit Vaginalverkehr gleichzeitig: komplette Überforderung für mich.

Wobei ich dazu sagen muss, dass ich mich bei der Mundarbeit nicht ablenken lassen kann und alles andere nicht genieße: man rate, ich war nie ein Fan von neunundsechzig.

So lächelte ich nur kurz und tanzte weiter zu schlechter Musik.

Der letzte Verbleibende der drei Haselnüsse für mich, wollte mich nach Hause begleiten und noch jetzt überlege ich, ob es an meinem Outfit, der Auswahl an anwesenden Frauen oder an meiner Art lag: „Übrigens schreibe ich über Sex!“ stellte sich bis dato nie als Einladung dar.


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