Ganz platonisch rein

„Er ist WIRKLICH nur ein FREUND!“

Und immer noch begreife ich, obwohl ich Tag und Nacht mein kleines Kopflein anstrenge und immer wieder hin – und her überlegt habe, nicht, weshalb es mir so schwer fällt, eine rein platonische Beziehung mit einem Mann zu führen.

Wenn ich mein Leben ein wenig Revue passieren lasse, lässt sich festhalten: den hab ich gevögelt, den geküsst und der mag Männer mehr als mich.

Und doch mag ich es mir nicht vorstellen und eingestehen können, ich möchte nicht den Glauben darin verlieren, dass ich es finden werde.

Während andere Gestörte meiner Generation die große Liebe suchen, Kinder bekommen wollen und ans heiraten denken, komm ich nicht umher den Glauben an die wahre, platonische Freundschaft zu einem Mann festzuhalten.
Erfahrungsgemäß wurde allerdings bereits jede derartige Freundschaft durch sexuelles Interesse oder Liebe zerstört.
Ich möchte mich dabei nicht außen vor nehmen, denn auch ich neige dazu, in Taten und Worte zu viel hineinzuinterpretieren.

Genau dieses Problem habe ich bereits Freunden von mir, ja, wir hatten/haben Sex, gestellt.
Das Resultat war nicht überzeugend oder einleuchtend, vielleicht schaff ich es auch nur nicht zu verstehen.

Eine Antwort wäre also, dass meine Signale wohl vermitteln könnten:
Bitte zieh mich aus oder mach Anstalten, dass du mich jetzt unbedingt willst.

Oh, wenn du noch eine Schippe drauflegen möchtest, dann stell dir bitte gleich eine ernsthafte Beziehung mit mir vor, dann komm nur ich nicht umher mich zu fragen, ob du ernsthaft geisteskrank seien könntest.

Deshalb frag ich euch nun, liebe Männer, ist die Welt, in der wir nur Freunde seien konnten gestorben oder liegt es doch an meiner Selbst?

Und wenn dem so sei, wie soll ich mich ändern?

Dass diese Art des platonischen Miteinanders von Schwanz und Frau existiert, weiß ich aus Erfahrungsberichten, wobei ich erwähnen möchte, dass diese Quellen alss gesichert gelten und es sich dabei nicht um ein:
„Wir können uns nur nicht eingestehen, wie sehr wir uns wollen.“
– Spiel handelt.
Es ist tatsächlich Freundschaft.
Ich habe bereits verschiedene Dinge probiert und verschiedene Charakterzüge ausgelebt, um zu erreichen, wonach ich so sehr strebe.

Angefangen damit, mich maskuliener zu artikulieren – ging mir schnell auf den Keks und wie ein Depp kam ich mir obendrauf auch noch vor.
Schüchtern, verhalten, zugeknöpft und ein wenig spießig – alles in allem so gar nicht das, was ich wirklich zu seien pflege.
Dementsprechend waren auch erfolgte Resultate aus meiner Selbststudie deprimierend.

Wenn mir etwas neben scheiß Wetter, schlechtem Essen und Nazis stinkt, dann ist es wohl die Tatsache, dass das Eingestehen, dass ich nie alles schaffen werde, was ich will, unvermeidbar ist.

Diese Studie über Bord geschmissen, versuchte ich mich schnell eines einfacher geglaubten Werkes:

Sex, ganz platonischer Sex.

Ich spreche dabei nicht von One – Night – Stands.
Diese bringen neben Erfahrungen, lustigen oder eben schlechten, nicht viel zwischenmenschliches mit sich.

Ich spreche von Mister Treat.

Wenn auch ich viel Zeit damit verbrachte, mir Pläne zu machen und über Sachen nachdachte, wo so ziemlich jeder andere einfach handeln würde, hätte ich im Traum nicht gedacht, dass mich ein Mann in einem Laden aufgrund meines Po´s ansprach.
Und ich dabei zu allem Überschluss nicht reißaus nahm, sondern mir dachte:
Der ist sympatisch und meinen Zeh wollte er auch noch nicht im Mund haben –

Punkt für ihn, alles andere für mich.

Meine Träume waren schon immer ausgebiebig und überlegt, waren schon immer weitführend und gut, doch als ich mit Mister Treat das erste Mal ein Bett teilte, wurde all diese Träume zu nichts.

Platonischer Sex und für Tod befundene platonische Freundschaften zu einem Mann.

Hätte ich von Anfang an gewusst, dass sich all das als das Beste entpuppen würde, hätte ich wohl nie nach dem kleinst – möglichen gegriffen.


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