Ich fühle mich in etwa so, als hätte ich jetzt die weniger geile Aufgabe, euch den kompletten Wahlvorgang und die dazugehörigen Parts und Acts in ein paar Worte zu packen. Dabei stets in der Hoffnung, man versteht nur im Ansatz, worauf ich überhaupt hinaus will.
Ich gehörte mit Sicherheit nie zu der Sorte Mensch, die stets den einfachsten Weg wählte. Nein – viel mehr bemerke ich unbemüht, dass ich wohl immer stärker nach Komplikationen und Schwierigkeiten strebe.
Ein Krieg nach dem anderen, und trotz Verhandlungen zwischen den USA und Russland:
kein Frieden in Sicht.
Vielleicht neigt sich auch mein Verhalten mehr und mehr dazu, dass genau dieser ätzende Faden sichtbarer wird – und niemand drumherumkommt, neben dem Blick in meinen Ausschnitt, mich zu fragen:
„Wer bist du eigentlich?“
Und wäre es so einfach, wären meine Antworten wohl nur banaler Bullshit. Der klägliche Versuch, über anderen zu stehen. Vielleicht steckt ein Hauch davon in meiner Ideologie – wenn dann aber wohl so wenig, wie Friedrich Merz Menschlichkeit anerkennen könnte.
Viel eher würde meine Antwort:
„Find es doch heraus.“
so interpretiert werden können, dass ich ehrlich selbst keine Ahnung habe.
Ähnlich wie bei „Die Partei“ – was genau sind deren Inhalte? Nach außen stark wirksam, aber inhaltlich nicht greifbar für die Mehrheit der Bevölkerung.
Und so hoffe ich insgeheim, irgendwer könnte besser als ich dazu in der Lage sein. Zumindest für den Moment, bis mir einfällt, dass etwas nicht passt und ich statt Handschellen lieber zu Seilen greife – oder noch schlimmer:
Romantik.
Ich fand bereits heraus, dass so einige Charaktereigenschaften für mich easy abzustreiten waren. Etwas wie: liebevoll, schüchtern, niedlich und dominant. Und ich arbeite unentwegt daran, dieser Liste mehr hinzuzufügen. Denn wenn wir genug Adjektive streichen, bleiben uns ja nur noch um die tausend – was ein Glück.
Doch auch wenn es schwer zu glauben ist, gehörte ich nie zu der Sorte Frau, die einfach so ihr Höschen abgibt. Auch nicht, um einen vergebenen, christlichen Mann zu küssen. Spricht wohl für mich, was mich beinahe zu der Annahme brachte, dass das Wort „vernünftig“ auf mich zutrifft.
Doch bevor meine Freunde anfangen zu schreien – und das ganz ohne meine Hand in ihrem Schritt – vier Leute zu küssen an einem Abend: Das bestätigt wohl das Gegenteil.
Anhänglich? Weniger – wobei ich bei dem einen oder anderen das Gefühl bekomme, meine Antwort hätte vielleicht paradoxer wirken können.
Kann es sein, dass Menschen versuchen, einen zu formen?
Oder bin ich diejenige, die sich das nicht eingestehen kann?
Ich bin ein Mensch der großen Worte und bemühe mich gern, Gespräche aufrechtzuerhalten. Das sollte vielleicht das Wenigste sein, wenn jemand in der Lage war, mir mehrere Orgasmen zu schenken.
Doch wann ist es passiert, dass selbst meiner Ausstrahlung zum Trotz, ich einfach zu wenig sein könnte?
Ein schwieriger Ansatz für jemanden, der von sich selbst behauptet, nicht wirklich zu wissen, was die eigene Definition ist. Denn:
Wie zum Fick kann ich das ändern?
Ich behaupte auch stets von mir, ich könne keine Emotionen zulassen. Und daran halte ich fest. Denn wo Gefühle sind, endet vielleicht guter Sex – oder wechselnder Sex. Was für mich, zum Verständnis, fast synonym ist.
Wo die AfD ist, kann keine Liebe sein. Was vielleicht fast dafür sprechen könnte, sie und ich könnten nun Hand in Hand gehen.
Wo ich bin, kann keine Liebe sein.
Oder habe ich mich einfach noch nicht gefunden?
Und wenn ja, ist dann sogar die AfD noch nicht ganz verloren?
Vielleicht ist das der Punkt, an dem alles kippt: Politik, Liebe, ich selbst. Vielleicht muss man gar nicht wissen, wer man ist, um den Wahnsinn weiterzuspielen. Solange man nicht aufhört, ihn zu hinterfragen.
Schreibe einen Kommentar