Es scheint nun lange her.
Sehr lange her, seit jenem Tag, an dem ich mich ernsthaft dazu entschied, unabhängig zu werden. Und ich muss zugeben, dass ich das bis zum 7. November 2025 auch beherzigt und dermaßen gut durchgezogen habe, dass ich kurzzeitig dachte, ich könnte mich jetzt „herzlos“ nennen.
Ich könnte mich jetzt mit Napoleon nicht nur nach der Körpergröße, sondern auch nach dem Charakter auf eine Stufe stellen. Natürlich sei betont, dass ich durchaus besser aussehe, doch spielt das jetzt wohl keine große Rolle.
Vielmehr war es mein Drang gewesen, immer mehr zu wollen und vor allem das zu haben, wovon andere sich nicht einmal zu träumen trauen.
Zu meinem Glück hatte ich nicht nur lange Beine trotz meiner 1,68 Meter Körpergröße, Brüste oberhalb der B-Körbchengröße und blondes, langes Haar. Und dazu noch verdammt intelligent.
Denn ihr dürft jetzt anfangen zu bieten:
(Nicht schon wieder auf meine Socken, ihr Schweine.)
Sondern auf meine Hausarbeit, die ich mit 1,0 bestanden habe. Was für ein Schock das sein muss, für diejenigen, die immer noch an meine Füße denken, kann ich mir vorstellen.
Doch ausnahmsweise möchte ich an dieser Stelle nicht schon wieder eure Fetische bedienen, sondern imponieren.
Wie könnte es denn besser sein?
Und doch führte mich meine eigene Person in eine seltsame Falle. Denn als ich an jenem Tag die Heroin-Metropole besuchte, fiel mir schmerzhaft auf: Ich habe Heimweh.
Seltsames Gefühl für Napoleon, stellte sie fest.
Frankfurt am Main.
Ich mied den Hauptbahnhof erfolgreich und stieg in „Süd“ aus, um nach Ostend zu gelangen. Ich freute mich ursprünglich auf die bevorstehende Einsamkeit und befasste mich gleich mit dem Multitasking:
1. Nicht erstochen werden
2. Nicht sterben
3. Nicht länger hier verweilen als nötig
Versteht mich nicht falsch. Sicherlich hat auch Frankfurt tolle Einwohner. Doch es fehlte ihnen einfach an mir.
Ähnlich wie es Friedrich Merz an bestimmter Masse und an Verständnis für das Objekt „Frauen“ fehlt, fehlte es mir an Standhaftigkeit. Auch keine Viagra verhalf mir — zudem hätte eine Überdosis wohl den zweiten Teil meines Plans zerstört.
Nein, es blieb mir nichts übrig, als einzusehen:
Ich bin nicht perfekt.
Mein Gott, war ich geschockt. Denn auch wenn aus der rechten Ecke immer wieder andersdenkende Kommentare drosselten, war mir bewusst, wieso und wie ich dort landete: eine Zulassung aufgrund außerordentlicher Leistung. Zugelassen für ein Seminar. Verdammt — nicht nur im Bett bin ich wohl der Höhepunkt schlechthin.
Niemand hätte diese Idylle besser zerstören können, als ich es selbst tat: mit Selbstzweifeln und fehlendem Mut bewaffnet — und nicht einmal zwei Pornos nacheinander konnten diese Stimmung ändern. Blond, schlau und einsam.
Etwas Aufheiterung brachte mir wohl nur ein Bordellbesitzer. Was sich nach Klischee anhört, stellte tatsächlich meinen ersten menschlichen Kontakt in Frankfurt dar.
„Komm doch mal vorbei. Wir trinken was…“
Als hätte er mich so einfach rumgekriegt, meine Lieben. Nein, so leicht zu haben war ich auch nicht. Kein Sexangebot und kein Geld. Wer mich nur für ein Getränk ins Bordell führen will, hat verloren.
Und während Friedrich Merz noch immer damit beschäftigt gewesen sein musste, diejenigen „Töchter“ zu suchen, auf deren Verständnis er jemals stoßen würde, sah ich mich zu Folgendem gezwungen:
Meinen Kampf um die Weltherrschaft kurzweilig aufzugeben. Meinen Krieg so lange aufzuschieben, bis die Blue Balls platzen würden, bis ich eins lernen konnte:
Frankfurt ist nicht Magdeburg — und ich?
Ich war kleiner, als ich dachte, hier in Little Manhattan.
Und doch sollte meine Einsamkeit und das Eingeständnis, nicht alles allein zu schaffen, mich nur zu dem Punkt bringen: Ich brauche eine Armee.
Doch stürzen wir keine armen Leute, wir betreiben auch keine Gewalt. Wir vögeln bis zum Morgengrauen und:
Nieder mit der Nazi-Pest.
Euer Napoleon.
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