Wann würde ich es endlich begreifen?  


Über einen Begriff nachzudenken, der einem tagtäglich begegnet und mit dem man schon mehr Beziehung pflegt als so manches Ehepaar, erfordert Arbeit. Und zwischen Recherche und Übungen fiel mir leider auf:  

Ich werde nie in der Lage sein, Sex so zu definieren, dass es für mich genau passend und schlüssig klingt.  

Und damit meine ich nicht, dass es im Allgemeinen keine einheitliche Definition davon gäbe, wie bei dem Begriff der Politik. Nicht, dass nach all den Jahren noch niemand schlau genug gewesen war, um das lustige Erotik – Rein – Rausspiel zu fassen und auch den Jungfrauen unter uns verständlich nahezubringen.  

Ich meine, dass es nicht möglich sein kann, all das, was Menschen zwischen ihren Bettlaken jemals erlebt hatten, in eine kleine, kurze Definition zu stecken und in ein Wörterverzeichnis zu packen.  

Das wäre fast so, als würde ich mir

Fotos eines Mülleimers der Kirmes

anschauen und dabei den gesamten Spaß fassen könnte. Vielleicht kann ich an Popkornresten und Kostspuren ahnen, in welche Richtung es gehen würde, doch das Adrenalin dahinter würde ich so nie erfahren.  

All die Peinlichkeiten, die der Sex mit sich bringt, all die Schmerzen, die Gefühle, die Nähe, die Unsicherheit und den Ekel.

Die Zigarette danach und der Walk of Shame nach Hause.

Niemals niedergeschrieben in einer anerkannten Definition von Sex.  

“…bezeichnet die praktische Ausübung von Sexualität. Im üblichen Sprachgebrauch bezieht sich Sex auf Erotik und sexuelle Handlungen zwischen zwei oder mehreren Sexualpartnern (…), insbesondere den Geschlechtsverkehr und vergleichbare Sexualpraktiken. (…)” (Wikipedia)

Keine Voreinschätzung und keine Analyse – Darstellung. Keine Präferenzen. Eine einfache Definition…
und wie einfach es doch war, als Sex noch genau das auch nur für mich war. Nichts weiter als ein Wort, welches man nur tuschelt und nuschelnd sagte. Und jetzt komm ich nicht mehr umhin, als jeden Tag, jede Stunde daran zu denken.

Ich hatte und wollte mich selbst nie als Nymphomanin bezeichnen, denn, auch wenn es euch schocken mag, führen meine ständige Gedanken nicht immer dazu, dass ich meine Hand in die nächste Boxershorts stecke und dem nächsten Mann das Herz breche. Nein – es gehörten auch sachliche Analysen und Überlegungen dazu.  

Wenn es doch nur so einfach wäre. Fetische über Fetische und Geschmäcker, Vorlieben und Sexualitäten. Unterschiedlicher und facettenreicher konnte ein Thema doch wohl nicht sein. Eine Sache, die alle Menschen gleichermaßen betrifft und doch:  

Werde ich bis heute immer noch gefragt, was zum Fick Sex mit der Politik zu tun hat.  

Vielleicht war es auch mein kleiner, wirrer Kopf, welcher solche Art der Tänze aufführte, doch für mich stand auf einen Blick bereits fest:  

Würden wir die Politik und ihre Vertreter: innen mehr so behandeln, wie wir das gesamte Thema des Geschlechtsverkehrs ficken, dann könnte es keine Ausgrenzungen mehr geben.  

Und erneut gebe ich zu, dass es nur in meinem Kopf war…  

Ein verblümtes Thema, unangenehm anzusprechen und nur in geeigneten Situationen passend. Immer auf der Suche nach geeigneten Gesprächspartnern, die ähnlich gern vögeln wie man selbst. Wie bei einer Gruppeneinteilung:  

  • Team Missionar – Papierkram und Kaffee kochen.  
  • Team der Orgien – Vertrauensbildung und Gruppenstärkung  
  • Team BDSM – Sicherheitsbeauftragte  
  • Team der Masturbation – Beobachter…  

Doch was lässt sich anderes finden in der Politik? Was genau macht die Unterschiede dieser beiden Themen aus? Wenn sie doch beide schwierig zu fassen und nicht einheitlich zu definieren sind. Wenn sie doch beide alle betreffen, ob direkt oder indirekt, heimlich oder offen demonstrierend…  

  • Die AfD – Die Ungeliebten  
  • Die CDU – Die Prügelburschen  
  • Die SPD – Die Prügelknaben 
  • Die Linke – Die Entertainer  
  • Die FDP – 100 unentschuldigte Fehltage… 

Eine Symmetrie der unerschöpflichen Möglichkeiten. Denn weder noch ist am Ende. Und doch ist die Politik vielleicht nur ein weiteres Bett, in dem keiner wirklich kommt.  


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